Die Vorstellung von Marion Wagners Buch “Oachkatzlkiller” war sehr unterhaltsam. Vorab gab es Sekt oder gemischt mit O‑Saft. Um 19:30 Uhr war jeder vorbereitete Platz in der Bücherei besetzt. Nach kurzer charmanter Vorstellung der Autorin über ihre literarische Entwicklung erzählte sie, dass ihre Lehrerin schon der 2. Klasse prophezeite: “Marion, du wirst sicher mal Bücher schreiben”. Und wie recht sie hatte!!! — uns Lesern zur Freude!
Dann begann die Lesung. Schon da bemerkte der Zuhörer, dass dies eine originelle und spannende Story wird. Allein die Namen der agierenden Personen im Roman waren treffend gewählt. Nach gut ausgesuchten Absätzen vorlesend wurde die Neugierde der Zuhörer auf weiteres Geschehen geweckt. Das letzte Drittel der Lesung beinhaltete das Getränk “Eierlikör”. Spontan wurde von ihrer Tochter Cupcakes mit Sahnehäubchen und Eierlikör — sowie Likör pur in kleinen Bechern gereicht. Mit Freude, Genuß und Humor wurde konsumiert. Währenddessen geab es schwungvolle musikalische Unterhaltung mit witzig sinnigen Text aus der Feder von Marion.
Anschließend weitere Lesung — und natürlich wurde uns die Aufklärung des Mordes von regionalem Wellnesstempel verwehrt! Ich werde das Buch an einem heißen Tag im schattigen Garten liegend mit großer Freude lesen! euer Roswitha
„“Marion, du wirst sicher mal Bücher schreiben””
“Seit meiner Jugend begleitet mich die Freude am Schreiben. Es war stets schön zu sehen, dass meine Texte Freunde und Bekannte zum Lachen bringen konnten. Ich entdeckte den Spaß am Fabulieren und Formulieren … Erlebtes und Ausgedachtes, Ersonnenes und Ersponnenes in Worte zu kleiden.
Als ich mich an den Computer setzte, um meinen „spinnerten Traum vom eigenen Buch“ in die Tat umzusetzen, staunte ich, wie mühelos die Worte auf den Bildschirm purzelten. Eine Geschichte, die ich nicht geplant, und Figuren, die ich bis dahin nicht gekannt hatte, entstanden und begleiteten mich. Ideen “blubberten” in mir und wurden niedergeschrieben. Das Blubbern hat bislang drei Romane hervorgebracht.
Am 23.05. durfte ich mein neuestes Buch „Oachkatzlkiller“ (erschienen April 2025) in der Gemeindebücherei Thyrnau präsentieren – eine unterhaltsame Krimikomödie über einen Mord in einem Wellnesshotel, und zwei Freundinnen, die sich heimlich auf die Suche nach dem Täter machen.
Von vielen Besuchern wurde mir gespiegelt, dass Ihnen der Abend gut gefallen hat. Gerne komme ich an dieser Stelle der Bitte nach, zu schildern, wie ich ihn erlebt habe.
Auch wenn es nicht meine erste Lesung war, so hatte ich am Tag der Veranstaltung mit wachsender Nervosität zu kämpfen. Die Liste mit den Anmeldungen war immer länger geworden, Namen und Gesichter tanzten in meinem Kopf, ebenso wie die Worte, die ich mir zurechtgelegt hatte. Meine Tochter beruhigte mich: was sollte schon passieren? Es war keine Rede vor den Vereinten Nationen, die mir bevorstand, sondern nur eine Lesung vor einem Publikum, das allein durch seine Anwesenheit bereits positives Interesse und Wohlwollen zum Ausdruck brachte. Das war richtig. Aufgeregt war ich trotzdem.
Einen kleinen Zwischenfall gab es dann tatsächlich, als wir daheim aufbrachen, um in die Bücherei zu fahren. Meine Tochter und ich hatten bergeweise Cupcakes gebacken, um diese dem Publikum in der kurzen Lesungspause als süße Überraschung an thematisch passender Stelle zu reichen. Die Box bestand aus zwei übereinander gestapelten Ebenen und einem darauf geklipsten Deckel mit einem Henkel. Da ich beide Hände voll hatte, konnte ich den Gebäckbehälter nicht von unten sichern – aber ich vertraute dem Clipsystem, das mich bislang nie im Stich gelassen hatte. Es gab ein leises Klacken, gefolgt von einem Rumpeln und einem Platschen, als der Deckel sich von der oberen Box löste und die schönen, sahnegetufften und eierlikörgekrönten Cupcakes in einer sagenhaften Sauerei auf dem Fußboden landeten. Ich hatte jedoch keine Zeit, länger als einen kurzen Moment fassungslos auf das Eierlikör-Sahne-Desaster zu blicken. Gemeinsam mit meinem Mann und meiner Tochter rettete ich die untere, nach wie vor verschlossene Box mit nur leicht angedetschtem Backwerk aus dem Sahne-Schlamassel, trauerte kurz um die zerstörten Cupcakes, schaufelte diese weg, wischte den Boden und schnappte mir eine Flasche Eierlikör aus dem Kühlschrank. Dann würde ein Teil der Gäste eben den in meinem Text für seine beruhigende Wirkung gepriesenen Likör pur bekommen. Es würde sicherlich niemanden stören. Ich hätte in dem Moment ebenfalls sehr gut ein wenig beruhigende Spirituose gebrauchen können, aber ich wollte nicht riskieren, dass meine Gehirnzellen unter dem Einfluss des Likörs irgendwelchen Blödsinn machten. Sätze vergessen, Buchstaben verwechseln, auf dem Tisch tanzen.
Als die Bücherei sich mit Gästen füllte, mischte sich das Adrenalin in mir mit purer Freude. Freunde und Familie, aber auch fremde Personen, die sich für die Buchvorstellung interessierten, trudelten ein. Ich begrüßte, umarmte, schüttelte Hände, teilte Gläser aus – und freute mich über die positive Stimmung und die zahlreichen kleinen Gespräche.
Irgendwann schloss Christiane, die Bücherleiterin, die Tür, und es ging los. Ab diesem Moment fiel die große Aufregung von mir ab. Ich stand vorne und blickte in aufmerksamen, interessierte und freundliche Gesichter. Ich wusste, was ich erzählen wollte. Von meinem „spinnerten Traum“, irgendwann einmal ein eigenes, von mir geschriebenes Buch in der Hand zu halten. Von der gefühlten Unerreichbarkeit dieses Ziels, und wie ich trotzdem weiterschrieb – aus Freude an dem, was entstand. Wie sich der Traum inzwischen bereits dreimal für mich erfüllte, und wie es kam, dass ich mein neuestes Werk in meinem Wunschverlag unterbringen konnte. Ich führte in Etappen durch die Handlung meines Romans und las Abschnitte daraus vor. In einer kurzen Pause wurden die Überlebenden des Transportbox-Absturzes verteilt und Eierlikör ausgeschenkt, begleitet von einem Liedchen, das ich als kleinen Gag für den Abend von einem Musikgenerator erstellen lassen hatte – ein heiterer Schlager, der das Dilemma mit dem Mord im Wellnessressort besingt. An der Stelle wagte ich es, mir auch einen kleinen Schluck des cremigen, gelben Seelenschmeichlers zu gönnen.
Am Ende meines Vortrages überreichte ich einige kleine Geschenke:
An meine Grundschullehrerin, Frau Müller, deren Prophezeiung, ich würde einmal ein Buch schreiben, in allen Medien und auch im Buch selbst zu lesen ist.
An meine Freundin Susanne, die mir unwissentlich in einem Gespräch einen Satz als „Initialzündung“ lieferte, um den herum die Geschichte gewachsen ist.
Meine „Oachkatzl“ Tina, Maria und Petra, die das Buch probegelesen und für gut befunden haben. Ihr Zuspruch war für mich ein wichtiger Rückhalt bei dem Schritt in die Öffentlichkeit, der bedeutet, sich und sein Werk dem allgemeinen Urteil auszuliefern.
Ich bin an dem Abend sehr beschwingt nach Hause gegangen. Es waren aber weder Sekt noch Likör, die mich beflügelten, sondern Euphorie und Freude über einen schönen Abend, das große Interesse an meinem Vortrag, all die positive Reaktionen und netten Gespräche.” eure Marion